Ian Gibson, 1939 in Dublin geboren, lebt seit 1978 in Madrid

Noch zu Lebzeiten des Diktators Franco hat Gibson etwa seit 1965 jahrelang über den wenige Wochen nach Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs von Falangisten ermordeten Federico García Lorca recherchiert und gearbeitet. Viele Zeitgenossen Lorcas lebten noch, Künstler, Freunde und Verwandte, die ihm nahe gestanden und ihn gekannt hatten, konnten von Gibson aufgesucht und befragt worden. Sein Buch über den Tod des Dichters erschien zunächst 1971 in Paris, 3 Jahre nach Francos Tod (1975) dann auch in Spanien. Gibsons Wunsch, sich weiter und intensiver mit Lorcas Leben auseinanderzusetzen und eine Biographie über ihn zu schreiben, brachte ihn 1978 dazu, seinen Wohnsitz nach Spanien (Madrid) zu verlegen.

Während Lorca als „Roter" und gleichzeitig als Homosexueller mit seinem Werk im offiziellen Franco-Spanien lediglich unvollständig-bruchstückhaft veröffentlicht war und seine Theaterstücke nur gelegentlich aufgeführt wurden , galt er den linken Intellektuellen Europas und Amerikas als Inkarnation und Symbolfigur des freiheitlichen Spaniens und seiner unterdrückten Kultur. Gibson fand im veränderten demokratischen Spanien nach Francos Tod fruchtbaren Boden für seine Nachforschungen über Lorca, die er nach eigenen Äußerungen geradezu obsessiv betrieb.

Gibson und seine englischen Verleger waren davon ausgegangen, dass das Buch über Lorca in englischer Sprache geschrieben und erstveröffentlicht würde. Es kam anders: Gibson schrieb an der Biographie auch auf Spanisch; sie wurde in 2 Bänden – der erste 1985, der zweite 1987 – in Barcelona herausgegeben. Die englische Ausgabe erschien 1989 und lag der deutschen Ausgabe, Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 1991, zu Grunde.

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